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„In die Wiege gelegt“

Ich habe das große Glück aus einer Läuferfamilie zu kommen. Meine Mutter (Bild, 2006) konnte den Marathon unter 2:50 Std laufen und ist sogar Europameisterin über 100 km in 7:43 Std geworden. Als Junge habe ich die Leistungen sehr bewundert. Ich durfte oft zu den internationalen Meisterschaften mitkommen und das deutsche Nationalteam mitbetreuen. Trotzdem bin ich erst über viele Umwege zum Läufer geworden:

Meine Leidenschaft war zunächst der Fußball. Bereits mit sechs Jahren fing ich bei den Mini Kickern der Eintracht Hombruch (Dortmund) an zu „pöhlen“, wie man im Ruhrgebiet gerne sagt. Wir waren spätestens seit der F-Jugend eine eingeschweißte und auch ziemlich erfolgreiche Mannschaft, sodass das Laufen immer nur Mittel zum Zweck war. Bereits mit 12 wurde ich von meinem Trainer nur noch „Pferdelunge“ genannt, da sich meine Ausdauerfähigkeit offensichtlich schon früh offenbarte. So konnte ich meine mangelnden technischen Fähigkeiten mit vermehrter Laufarbeit als rechter Verteidiger wett machen.

Aus diesem Grund begleitete ich meine Eltern häufig zu Volksläufen und konnte ohne viel Lauftraining einige Schülerläufe für mich entscheiden. In etwas gut zu sein und Anerkennung zu bekommen, fühlt sich gut an und ich fing an immer mehr Spaß am Wettrennen zu bekommen. Da ich sportlich noch nicht ganz ausgelastet war spielte ich übrigens parallel über vier Jahre Tennis und bin wöchentlich schwimmen gegangen.

Auf Abwegen

Aufgrund einer immer wiederkehrenden Außenbandverletzung und den Umzug meiner Familie nach Witten, verlor ich leider den Anschluss an meine Fußballmannschaft und fiel in ein kleines Motivationsloch. Eine Zeit lang habe ich überhaupt keinen Sport mehr gemacht. Da ich trotzdem weiter wie ein Hochleistungssportler gegessen habe, waren ganz schnell 10 kg mehr auf den Rippen. Ich wunderte mich, als ich mich bei einem spontanen 5 km Lauf nur noch im hinteren Drittel mit akuter Sauerstoffnot ins Ziel retten konnte.

Um dies zu ändern, fing ich mit Triathlon beim PV Triathlon Witten an und es zeigte sich, dass es eine der besten Entscheidungen in meiner Jugend war. Nach acht Wochen konnte ich mich bereits für die A-Jugend DM qualifizieren. Über den 5000m-Test konnte ich eine erstaunlich flotte 17er-Zeit laufen und war von meiner rasanten Formentwicklung völlig euphorisiert. Da ich zu diesem Zeitpunkt bisher noch kein Rennrad besaß und sehr wenige Kilometer auf dem Rad abgespult habe, konnte ich aber im Rennen noch nicht Mals im Windschatten den ersten Gruppen folgen und war wieder am Boden der Tatsachen angekommen.

Nach ein paar Monaten und einigen Semi-erfolgreichen Triathlons merkte ich, dass mir das Lauftraining doch am meisten Spaß macht. Für den Triathlon musste ich doch zu viel schuften. Hier muss ich dazu sagen, dass ich 16 Jahre alt war und sich meine Interessen verändert hatten und mir der Wille Leistungssport zu machen, einfach völlig gefehlt hat.

Mein erster Marathon mit 16 Jahren

Trotzdem brauchte ich eine Herausforderung. In meiner jugendlichen Überheblichkeit beschloss ich einfach mal einen Marathon zu laufen. Mein längster Lauf war bis dahin ungefähr 25 km lang und ich hatte noch gar keine Ahnung was es bedeutet 42,2 km zu laufen. Also fuhr ich mit meiner Mutter nach Luxemburg, da man in Deutschland erst mit 18 Jahren einen Marathon laufen darf. Subjektiv liefen wir damals im Schneckentempo los, aber ab der Hälfte wusste ich, dass es durchaus sinnvoll ist, sich die Kräfte einzuteilen. Aber auch nach 40 km wurde ich noch nicht richtig müde und sprintete gefühlt die letzten 2 km los, sodass ich immerhin in 3:10 Std ins Ziel kam.

 

Mein ersten Marathonsieg mit 18 Jahren

Ich hatte damals eine amerikanische Freundin, die in Kalifornien wohnte. Ich wollte sie in den Sommerferien unbedingt besuchen, aber hatte nicht das nötige Geld, um den Flug zu bezahlen. Damals waren 600 Euro für den 1 Platz beim ziemlich hügeligen Ruhrtalmarathon in Witten ausgeschrieben. Für die Vorbereitung hatte ich noch sechs Wochen Zeit und ich war so motiviert, wie es bis heute selten in meinem Training war. Ich habe mir von meiner Mutter ein Buch von Steffny ausgeliehen und trainierte wie ein Verrückter.

Ich nahm den Plan für unter 3-Stunden-Läufer und lief jeden Lauf mit vielen Höhenmetern, da ich wusste, dass sich der Lauf in Witten am Berg entscheiden wird. Die härteste Konkurrenz waren damals super austrainierte Triathleten aus der ersten Bundesliga. Sie machten schon vor dem Rennen eine Absprache zur Preisgeldverteilung. Absolut niemand hatte mich auf der Rechnung, aber ich brannte für diesen Erfolg. An einer giftigen Steigung nach 25 km konnte ich die entscheidende Attacke setzen und das Rennen in 2:47 Std für mich entscheiden.

Danach habe ich jedoch erstmal keine Wettkämpfe mehr gemacht, da ich wieder mehr Fußball spielte, viel mit Freunden unterwegs war und einfach keine Lust mehr hatte, leistungsbezogenen Sport zu machen. Erst an meinem 22. Geburtstag, als mich meine Mutter auf den letzten Metern eines 5 km Laufs überholte, fing ich wieder an regelmäßiger zu laufen. So regelmäßig, dass ich fünf Monate nach einer 19:50 min über 5 km beim Berlin Marathon 2011 eine 2:38 Std laufen konnte.

 

Mittlerweile konnte ich in den letzten vier Jahren  neun mal unter 2:30 Std den Marathon laufen und halte aktuell eine Bestzeit von 2:23:03 Std.

Aufgrund meines sportlichen und beruflichen Werdegangs verfüge ich über viel Wissen und Erfahrung im trainingsmethodischen- und sportmedizinischen Bereich. Ich habe mir versprochen, dass ich diese Erfahrung gerne an alle Sportbegeisterten weitergeben werde.

Aktuelle Erfolge

2020
  • Bestzeit beim Sevilla Marathon in 2:23:03 Std
  • HM Bestzeit bei meinem Fly110 Projekt in 1:09:24 Std
2019
  • London Marathon in 2:29:23 Std. und zweitbester Deutscher
  • „Wings for life world run“ Sieger Deutschland, Zweiter weltweit mit 62,68km
2018
  • Silbermedaille bei der Marathon DM in Düsseldorf (Mannschaftswertung LSF Münster)
  • Gesamtsieg Löningen Halbmarathon
  • 2. Platz Gesamt Duisburg Marathon
  • 7. bester Deutscher beim Berlin Marathon (2:27 Std)
Bestzeiten:

Marathon 2:23:03 Std

Halbmarathon 1:09:42 Std

15km 49:06 min

10km 32:09 min

5km 15:18 min

Ausbildung/Studium:

  • staatl. geprüfter Physiotherapeut (KGG, MLD, MT i.A.)
  • Sportwissenschaft (B.sc.)
  • Leichtathletik Trainer (B-Lizenz)